Revue 400 SE

Objektiv Revuenon 40 mm f/1.7, 49 mm Filtergewinde.
Verschluss Copal Zentralverschluss 1/8 bis 1/500 + B. Selbstauslöser.
Belichtungs-messung CdS-Zelle über der Frontlinse, innerhalb des Filtergewindes. Filter werden automatisch berücksichtigt. Blendenautomatik mit Zeitvorwahl, kein manueller Modus. Filmempfindlichkeit 25 bis 800 ASA.
Fokussierung Gekuppelter Mischbild-Entfernungsmesser. Einstellbereich 0.9 m bis unendlich.
Sucher Leuchtrahmen. Blendenanzeige.
Blitz Hot shoe. PC Buchse. Leitzahlen- Blitzautomatik (Leitzahl 7 bis 56). Blitzsynchronisation bei allen Verschlusszeiten.
Film­transport Schnellspannhebel, Rückspulkurbel, Klapprückwand.
Maße ca. 115/80/60 mm (mit Objektiv).
Batterie 1x PX 675 Quecksilber 1.35V

Einer der unbekannteren "Lichtriesen" unter den 70er-Jahre Kompakten. Baugleich war die Vivitar 35 ES, häufig wird auch behauptet dass es sich um eine (abgespeckte) Version der Minolta Hi-Matic 7SII oder der Konica S3 handelt. Was die Minolta betrifft, weiss ich nichts genaues, aber mit der Konica gibt es in der Tat viele Gemeinsamkeiten (Objektivtubus, Bedienelemente, Grösse), aber auch einige Unterschiede (Gehäsedetails, Sucher). Auf jeden Fall ein Indiz dafür, dass viele dieser Kameras möglicherweise in 1 bis 2 Werken (Chinon? Cosina?) hergestellt, nach Wunsch ausgestattet und unter verschiedenen Namen verkauft wurden.

Grossartiges, lichtstarkes Objektiv. Scharf, kontrastreich, erstklassige Farbwiedergabe.

Messwertspeicher (AE-Lock): Auslöser halb drücken, und der aktuelle Belichtungswert bleibt gespeichert.

Ausgesprochen kompakt, dafür erstaunlich schwer, was auf solide Konstruktion hindeutet. Kantiges, "kerniges" Design. Diese Kamera gab es, soweit ich weiss nur in schwarz ("professioneller" Look), und zwar in schwarz lackiertem Messing (nicht billigeres, schwarz eloxiertes Alu). Somit ganz edel im Auftritt.

Für das Geld bekommt man bei den "grossen Namen" nicht so leicht eine Kamera dieser Güte, auch wenn sich die Qualität offensichtlich langsam herumspricht. Für historisch interessierte: 1980 hat diese Kamera bei Foto Quelle DM 249,-- gekostet. Ich habe für meine beiden je ca. 20 EURO inkl. Versand bezahlt.

Kein manueller Modus. Man kann allerdings Zeit (direkt) und Blende (über die Einspiegelung im Sucher) kontrollieren, also geht's auch so..

Es wird berichtet, dass die Objektivbefestigung dazu neigt, wacklig zu werden. Für die abgegriffene Kamera kann ich das bestätigen, die "Schöne" ist in Ordnung. Bei der abgegriffenen fehlt ausserdem die Rastung am Zeitenring, wahrscheinlich ist die Kugel mal rausgefallen. Da das gute Stück biem Vorbesitzer allerdings offensichtlich im harten Einsatz war, möchte ich mal keinen Stein auf die Verarbeitung werfen.

Zu dieser Kamera gab es offensichtlich nur ganz besonders eklige Bereitschaftstaschen aus billigstem Kunstleder. Abhilfe: Lederriemen und Objektivdeckel.

Modellvarianten: Es gab noch eine 400 L und eine 400 S, beide mit lichtschwächerem Objektiv (f/2.8), die L ohne Entfernungsmesser, die S mit. Ausserdem eine 400 SE 25, bei der die technischen Daten gleich waren, die es aber offensichtlich nur in Silber gab. Persönlich kenne ich diese Varianten nicht.

Status März 2016: Wohnt im Schrank. Unklare, schwer zu behebende Verschlussprobleme.

camera

Copyright © 2002-2016 by Erik FissErik Fiss. All rights reserved.All rights reserved. Last modified March 21, 2016

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